19:14 04-11-2025
Ford PowerShift im Praxistest: Getriebeprobleme, Warnungen, Konsequenzen
Das PowerShift-Getriebe von Ford, einst als clevere Alternative zur klassischen Automatik entworfen, entwickelte sich zu einem der prominentesten Fehlgriffe der Marke. Das in Focus und Fiesta eingesetzte Doppelkupplungsaggregat versprach die Effizienz eines Schaltgetriebes und die Sanftheit einer Automatik – auf der Straße wurde es jedoch zum Dauerärgernis. Auf dem Datenblatt klang alles verführerisch, im Alltag wirkten Abstimmung und Hardware jedoch selten wie aus einem Guss.
Hauptproblem waren ruppige, schwer vorhersehbare Gangwechsel. Mit zwei Trockenkupplungen neigte das Getriebe zu Überhitzung und schnellem Verschleiß – die Folge waren Vibrationen und Verzögerungen beim Beschleunigen. Auch die Software brachte keine Rettung: Fehler im Steuergerät verkannten die Schaltzeitpunkte. Selbst nach wiederholten Updates und Garantierarbeiten kehrten die Symptome oft nach wenigen Monaten zurück – ein Eindruck, der den Fahrer kaum losließ.
Ein weiterer Nervfaktor waren häufige Warnmeldungen. Im Kombiinstrument leuchtete die Motorkontrollleuchte oder ein Getriebefehler auf – Hinweise auf Ausfälle der Steuereinheit oder verschlissene Kupplungen. Oft mussten ganze Baugruppen getauscht werden, etwa Ventilkörper und Magnetventile.
Als drittes traten metallische Geräusche und ein dröhnender Ton bei niedrigen Geschwindigkeiten während der Schaltvorgänge auf. Teileverschleiß, Temperaturempfindlichkeit und Schwankungen der Ölviskosität machten PowerShift unberechenbar. Am Ende räumte Ford Konstruktionsschwächen ein, zahlte Entschädigungen und startete Rückkaufprogramme.
Heute steht PowerShift sinnbildlich dafür, wie technischer Ehrgeiz schnell zum schweren Schlag für das Vertrauen der Kunden werden kann – eine Mahnung, die man nicht so schnell vergisst.