15:14 07-11-2025

Tempomat richtig nutzen: so beeinflusst er den Spritverbrauch

Viele Fahrer sind seit Langem überzeugt, dass der Tempomat beim Spritsparen hilft. Die Idee liegt auf der Hand: Die Elektronik hält eine konstante Geschwindigkeit ohne Rucke und heftige Zwischenspurts, sodass keine Energie verpufft. Tests deuten jedoch darauf hin, dass das nicht immer zutrifft.

Autoexperte Dmitry Novikov erläuterte im Gespräch mit 32CARS.RU, dass die Geschwindigkeitsregelanlage vor allem auf ebenen Autobahnen mit gleichmäßigem Verkehr ihre Stärken ausspielt. Unter solchen Bedingungen kann das System den Benzinverbrauch um 7–14 % senken. Im Alltag fällt der Effekt jedoch oft kleiner aus – etwa um 2 % – und schlägt mitunter sogar ins Gegenteil um, weil adaptive Systeme auf die Beschleunigungen vorausfahrender Fahrzeuge zu eifrig reagieren.

Auf hügeligen Strecken dreht sich das Bild: Um die eingestellte Geschwindigkeit zu halten, gibt das Auto am Anstieg mehr Gas, wo ein Fahrer normalerweise etwas Tempo herausnehmen würde. In der Stadt hängt das Ergebnis von der Dichte des Verkehrs ab – läuft der Strom gleichmäßig, kann die Regelung helfen; auf offener Strecke kann das starre Festhalten an 100 km/h hingegen zu höherem Verbrauch führen.

Novikov betont, dass die eigentliche Stärke des Tempomaten nicht in der Verbrauchsreduzierung liegt, sondern in Komfort und geringerer Ermüdung am Steuer.

Sein Fazit fällt nüchtern aus: Sinnvoll ist der Einsatz für ein gleichmäßiges Tempo und entspannteres Fahren – sparen lässt vor allem der ruhige Fahrstil selbst, nicht die Elektronik. In der Praxis heißt das, den Tempomaten als Werkzeug für Konstanz zu nutzen; mögliche Einsparungen sind ein angenehmer Bonus, nicht aber eine Garantie.