11:18 19-11-2025
Klage in Kalifornien: Hyundai und Kia wegen Kinder- und Zwangsarbeit in Lieferketten unter Druck
In Kalifornien ist eine weitreichende Klage gegen Hyundai und Kia eingereicht worden. Die Non-Profit-Organisation Jobs to Move America (JMA) wirft den Autobauern und verbundenen Unternehmen schwerwiegende Verstöße gegen das US-Arbeitsrecht vor. In Lieferketten in Alabama und Georgia sollen demnach Kinder- und Zwangsarbeit vorgekommen sein – darunter Beschäftigte aus Gefängnisprogrammen und besonders schutzbedürftige Migranten – sowie gefährliche Arbeitsbedingungen, die zu Verletzungen und Todesfällen führten.
Die Klageschrift zielt darauf ab, den Verkauf von Hyundai- und Kia-Fahrzeugen in Kalifornien auszusetzen und unabhängige Prüfungen aller Zulieferer anzuordnen. Zu den benannten Beklagten zählen Hyundai Motor Company, Kia, Hyundai Mobis und die Logistiktochter Glovis America. Sollte das Gericht den Fall voranbringen, dürfte es den Maßstab schärfen, wie konsequent Hersteller ihre weit verzweigten Lieferketten kontrollieren müssen – ein Anspruch, den der Markt zunehmend belegt sehen will und nicht nur als Ankündigung akzeptiert.
Die Auseinandersetzung gewann an Schärfe nach einer größeren ICE-Razzia in einem Hyundai-Werk in Georgia, wo bereits zuvor Verstöße festgestellt worden waren. Einige abgeschobene Beschäftigte kehren erst jetzt an ihre Arbeitsplätze zurück. Solche Entwicklungen zeigen, wie fragil die Balance zwischen Produktionsdruck und sozialer Verantwortung sein kann.
Hyundai ließ verlauten, die Vorwürfe seien unbegründet, und betonte die strikte Einhaltung der Gesetze. Kia erklärte, man arbeite ausschließlich mit Zulieferern, die sämtliche Sicherheits- und Arbeitsanforderungen erfüllen. Derartige Beteuerungen sind in Situationen wie dieser erwartbar; entscheidend wird sein, was eine unabhängige Überprüfung ans Licht bringt.
JMA als Klägerin gilt als treibende Kraft für mehr Transparenz bei öffentlichen Beschaffungen und für den Schutz von Arbeitnehmerrechten. Die Organisation argumentiert, Autohersteller müssten an tatsächlichen und nicht nur erklärten Arbeitsstandards gemessen werden – ein Prüfstein, der weit über diesen Einzelfall hinausweist.