06:40 28-11-2025

Audi, Nissan und Voyah starten MCIG für leitfähiges, automatisiertes Laden

Audi, Nissan und Voyah haben die Gründung der Matrix Charging Interest Group (MCIG) bekanntgegeben. Das Konsortium will einen Standard für leitfähiges, automatisiertes Laden etablieren. Die Technik setzt auf direkten physischen Kontakt: Eine im Boden eingelassene Ladeplatte dockt an ein Kontaktpad unter dem Fahrzeug an. Laut den Unternehmen erreicht das System einen Wirkungsgrad von 99,8 Prozent – damit gehört es zu den effizientesten Möglichkeiten, eine Batterie von E‑Autos zu laden. Diese Zahl lässt kaum Raum für Showeffekte: Im Mittelpunkt steht spürbare Leistung im Alltag.

Entwickelt wird das System vom österreichischen Unternehmen Easelink, das die Lösung seit 2016 erprobt. In Wien und Graz wurden 66 Elektrotaxis mit Matrix Charging ausgestattet und im täglichen Betrieb getestet – mit dem Ergebnis, dass sich die Technik für den Dauereinsatz eignet. Lizenzen bietet Easelink so an, dass Hersteller die Lösung an ihre Modelle anpassen können. Dass ausgerechnet Taxi-Flotten als Testfeld dienen, ist bezeichnend: Der harte Einsatz im Schichtbetrieb deckt Schwächen schnell auf, und erfolgreiche Tests sprechen für eine robuste Auslegung.

Die MCIG will eine standardisierte Schnittstelle auf den Weg bringen und die Abstimmung mit den internationalen Gremien ISO und IEC übernehmen. Die beteiligten Autohersteller erwarten, dass ein leitfähiges System den Ladeprozess spürbar vereinfacht und Teil der künftigen Ladeinfrastruktur wird. Angesichts des wachsenden Marktes soll mehr Bequemlichkeit den Wechsel zur emissionsfreien Mobilität beschleunigen. Gelingt die frühe Harmonisierung der Interfaces, wird der Weg zu einer breiten Einführung deutlich klarer – für Fahrerinnen und Fahrer ebenso wie für Flottenbetreiber.