06:34 05-12-2025
Fords Owner Retention Certificate: leises Rabattprogramm nach zahlreichen Rückrufen
Nach mehr als 100 Rückrufen innerhalb eines Jahres hat Ford das Owner Retention Certificate eingeführt. Das Programm richtet sich an Kundinnen und Kunden, die wiederholt mit Mängeln zu kämpfen hatten und das Vertrauen in die Marke verloren. Die Initiative hält sich bewusst bedeckt: Es gibt keine öffentliche Werbung, und der Zugang erfolgt nach Ermessen des Händlers. Dieses leise Vorgehen wirkt wie ein nüchterner Versuch, Beziehungen zu reparieren, bevor Käufer endgültig abspringen.
Das Angebot gewährt einen Nachlass in Höhe von 10 Prozent des Listenpreises des Fahrzeugs, das der Kunde aktuell besitzt. Der Rabatt ist beim Kauf eines neuen Ford auf 6.000 US-Dollar begrenzt und bei Lincoln-Modellen auf 10.000 US-Dollar. Bestimmte Fahrzeuge, darunter der F-150 Raptor, sind ausgeschlossen. Damit setzt der Hersteller klare Leitplanken – insbesondere rund um die Aushängeschilder der Modellpalette.
Teilnahmeberechtigt sind Fahrzeuge, die jünger als 36 Monate sind und bis zu 36.000 Meilen (57.960 km) gelaufen haben. Das Programm gilt nicht für Autos, die unter die Lemon Laws fallen, und nicht für Kundinnen und Kunden in Kalifornien. Die eng gesteckten Kriterien sorgen dafür, dass die Maßnahme gezielt Fälle mit wiederkehrenden Problemen adressiert – und nicht als pauschaler Kaufanreiz dient.
Unternehmensvertreter machten deutlich, dass es vor allem darum geht, Käufer zu halten, die die Marke wegen fortdauernder Mängel verlassen könnten. Zugleich betonten sie, die Initiative ergänze Fords breiter angelegte Qualitätsoffensive mit neuen Prozessen und Monitoring-Werkzeugen. In der Summe funktioniert das Programm als Haltefaktor parallel zur Qualitätsarbeit: Es lindert akute Schmerzpunkte, während langfristige Verbesserungen greifen.