02:05 07-12-2025

Waymos Robotaxis missachten Schulbus-Stopp: Rückruf und NHTSA-Druck

Waymos fahrerlose Taxis stehen vor einer weiteren Bewährungsprobe im Straßenverkehr – mit null Fehlertoleranz. Wie Reuters berichtet, startet Alphabet einen freiwilligen Software-Rückruf, nachdem die Autos in Texas seit Beginn des Schuljahres mindestens 19-mal rechtswidrig an Schulbussen vorbeifuhren, die Stoppsignale zeigten. In den USA gehört diese Situation zu den strengsten Regeln im Verkehr: Fahrer müssen anhalten und warten, bis Kinder die Fahrbahn überquert haben. Für autonome Systeme sind genau solche seltenen, aber folgenschweren Momente der echte Maßstab für Reife.

Die NHTSA hatte ihre Prüfung bereits im Oktober eröffnet und verlangte nun von Waymo, bis zum 20. Januar detaillierte Antworten zu den Vorfällen in Texas vorzulegen. Das Unternehmen räumt ein, dass die Software eine Rolle gespielt haben könnte: In einigen Fällen verlangsamte das Fahrzeug oder kam zum Stillstand, setzte sich dann jedoch wieder in Bewegung, obwohl der Bus weiterhin hielt. Waymo erklärt, bereits ausgerollte Updates hätten das Verhalten deutlich verbessert, und der Rückruf werde die erforderliche Softwareversion im gesamten Fuhrpark einspielen und festschreiben.

Am deutlichsten wird die Sorge beim Schulbezirk von Austin. In einem von der NHTSA veröffentlichten Schreiben teilte Austin ISD mit, die Verstöße hätten auch nach den Updates angehalten, und forderte Waymo auf, den Betrieb in Schulnähe während der Hol- und Bringzeiten zu pausieren. Der Bezirk gab zudem an, es habe einen Fall gegeben, bei dem ein Robotaxi kurz nach dem Überqueren der Straße durch ein Kind an einem Bus vorbeifuhr. Waymo wiederum lehnte eine Aussetzung des Dienstes ab und hielt dagegen, das System arbeite in diesem Gebiet bereits besser als ein menschlicher Fahrer. Fortschritt ist wichtig, doch rund um Schulbusse gilt als Standard Perfektion – dort wird Vertrauen gewonnen oder verspielt.