20:20 08-12-2025
China führt technologiegestütztes EV-Risikomanagement gegen thermisches Durchgehen und Kontrollverlust ein
China hat die Entwicklung und Einführung eines technologiegestützten Risikomanagementsystems angekündigt, das einem in der Branche als „doppelter Kontrollverlust“ bekannten Problem bei Fahrzeugen mit neuer Antriebstechnik begegnen soll: thermisches Durchgehen und plötzliche Vorfälle infolge eines Verlusts der Geschwindigkeitsregelung. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde vereint das Paket tiefgehende Unfallforensik, Werkzeuge zur Defekterkennung sowie eine Kopplung aus Online-Warnungen und Offline-Diagnostik – alles orchestriert über eine intelligente Cloud-Plattform für die Aufsicht. Das Konzept wirkt wie der Versuch, Erkennung, Analyse und Reaktion in eine einzige Schleife zu knüpfen – ein Ansatz, mit dem sich der Sektor bislang schwer getan hat.
Auf der Ermittlungsseite soll ein Dual-Trace-Ansatz für die Ursachenanalyse von thermischem Durchgehen die Verknüpfung von Ursache und Beleg präziser leisten als vereinfachte Schwellenmethoden und einfache Ortsbegehungen. Die Behörde hält fest, dass diese Technologien bereits in 48 Branduntersuchungen und 30 Fällen von plötzlichem Kontrollverlust zum Einsatz kamen – insgesamt 78 Vorfälle.
Zur Bestätigung von Mängeln kommt eine Kombination aus Daten und Belegen zum Tragen: Einer Big-Data-Voranalyse folgen ingenieurtechnische Tests an Software und Hardware. Laut Aufsicht beschleunigte das die Arbeit an brandbezogenen Fällen – genannt wird ein Effizienzgewinn von 214 Prozent – und half, schlüssige Beweisketten aufzubauen. Zudem verweist die Behörde auf eine Mensch-Umwelt-Methodik für Defekte im Zusammenhang mit plötzlichem Kontrollverlust sowie auf nationale Standards, die sowohl die Analyse von Branddefekten als auch Themen rund um rekuperative Bremsfunktionen abdecken.
Beim Blick auf die Praxis soll das systemseitig im Vorfeld 103 Fahrzeuge mit hohem Brandrisiko identifiziert haben, während Offline-Werkzeuge – etwa Lösungen zur Lecksuche und zur Sichtprüfung – Lücken in der Batteriesicherheitsprüfung schließen sollen. Die Plattform hat bereits Daten von fünf Autobauern eingebunden und überwacht 710.000 Fahrzeuge. Gelingt die Umsetzung wie angekündigt, dürfte das Diagnosen präziser machen, Reparaturen beschleunigen und den Notfalleinsatz schärfen.