09:01 09-12-2025

Honda L15B im CR‑V: Zerlegung zeigt Schäden durch Ölversäumnis

Der 1,5‑Liter‑Turbo (L15B) von Honda im CR‑V gilt als robuster Alltagsmotor – vorausgesetzt, Öl und andere Betriebsflüssigkeiten werden rechtzeitig gewechselt. Bei frühen Exemplaren gab es Diskussionen über Benzinverdünnung des Öls bei Kurzstrecken und Kaltstarts, weshalb die Einhaltung der Wartungsintervalle hier umso wichtiger ist. Wie deutlich das ist, zeigt die Zerlegung in einem Video von I Do Cars: Ein CR‑V des Baujahrs 2018 wurde mit rund 150.000 km gekauft und anschließend noch einmal etwa 50.000 km bewegt – ohne einen einzigen Ölwechsel oder auch nur Nachfüllen –, bis er kaum noch einen Anstieg schaffte. Die Bilder sprechen eine klare Sprache.

Von außen wirkte der Motor noch lebensfähig – er drehte durch und wies Kompression auf. Nach dem Öffnen zeigte sich jedoch ein trübes Bild. Der Turbolader war praktisch hinüber: Ölmangel und Verunreinigungen zerstörten die Lagerung, das Laufrad fraß sich ins Gehäuse, am Ende brach die Welle. Unter dem Ventildeckel fanden sich dicke Ablagerungen aus Ruß, Harz und Schlamm, die VVT‑Magnetventile steckten voller metallischer Partikel und einer klebrigen braunen Paste. Rund um den Steuertrieb hielten Siebe und Kanäle den Schmutz fest wie ein Staubfilter.

Am schlimmsten sah es darunter aus. In der Ölwanne lag zäher Schlamm mit metallischem Schimmer, und Pleuel‑ sowie Hauptlager waren bis auf die Kupferschicht eingelaufen – klassische Spuren eines lange gefahrenen, verbrauchten Öls ohne schützenden Film. Der Ölfilter wirkte teilweise zusammengedrückt und zugesetzt, was darauf hindeutet, dass das System bereits im Bypass lief, um überhaupt noch Durchfluss zu bekommen.

Ironischerweise war es dennoch kein Totalschaden: Die Kurbelwelle sah nach Aufarbeitbarkeit durch Polieren aus, und die Zylinder zeigten keine verheerenden Riefen. Unterm Strich bleibt die einfache Erkenntnis: Haltbarkeit hält nur, wenn die Basis stimmt – Wartung ist keine Kür, sondern Pflicht.