10:20 12-12-2025

Elon Musk gegen Waymo: Zahlen, Sensoren und der Streit ums autonome Fahren

Elon Musk hat den nächsten Schlagabtausch in den sozialen Medien ausgelöst: Kurz nachdem er die Abschaffung der Europäischen Union gefordert hatte, wechselte er das Thema zu autonomem Fahren und legte sich mit Waymo, einem Google-Unternehmen, an. Auslöser war ein Beitrag des Google-DeepMind-Chefs Jeff Dean, der Waymo als die fortschrittlichste und am breitesten eingesetzte Anwendung von KI im Markt einordnete. Musk hielt dagegen und ließ wissen, dass Waymo aus seiner Sicht gegen Tesla nie eine echte Chance gehabt habe.

Die Zahlen erzählen allerdings eine andere Geschichte. Waymo hat bereits mehr als 160 Millionen Kilometer vollständig fahrerlos absolviert, während Teslas Robotaxis nur unter Aufsicht von Sicherheitsfahrern unterwegs sind – die Bilanz echter autonomer Fahrten liegt faktisch bei null. Musk kündigte an, die Aufpasser in der Austin-Flotte in den kommenden Wochen abzuziehen. Fachmedien reagieren darauf zurückhaltend, auch weil Videos kursieren, in denen Tesla-Stromer mit Beta-Software gegen Verkehrsregeln verstoßen und menschliches Eingreifen brauchen. Ankündigungen sind schnell gepostet, auf öffentlichen Straßen zählt der Beweis.

Am technischen Graben ändert das nichts: Waymo setzt auf LiDAR und ein breites Sensorset, Tesla verfolgt einen rein kamerabasierten Ansatz. Teslas Weg ist günstiger und theoretisch leichter über das gesamte Modellportfolio auszurollen, zieht derzeit aber mehr Nachfragen von Behörden und Sicherheitsexperten auf sich. Im Kern prallen Redundanz und Minimalismus aufeinander – und die Debatte wird heute weniger von markigen Ansagen geprägt als von protokollierten fahrerlosen Kilometern und der Konstanz, mit der die Autos sich verhalten.