09:50 15-12-2025
Warum Toyota die Granvia in Australien einstellt: People-Mover-Markt schwenkt ins Premium-Segment
Toyota hat Anfang dieses Jahres den lokalen Verkauf der auf dem HiAce basierenden Granvia eingestellt. Der Hersteller sieht, dass sich diese Nische zunehmend in Richtung gehobener Luxusangebote bewegt – etwa zum Lexus LM, einem rund $200.000 teuren Modell, das im vergangenen Jahr in Australien eingeführt wurde.
Der Abschied hatte im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen lag die Nachfrage nach der bisherigen Granvia-Generation sehr niedrig, sodass ein Nachfolger wirtschaftlich nicht darstellbar war. Zum anderen hätten die Investitionen, um das Modell auf die neuen Sicherheitsvorgaben ADR 98/00 zu bringen, spürbar angezogen – ein Aufwand, den das Unternehmen als nicht rentabel einstufte. Vor diesem Hintergrund wirkt der Rückzug wie eine nüchterne Kosten-Nutzen-Abwägung.
Laut Toyota-Australia-Vizepräsident Sean Hanley hat sich der Markt für familienorientierte People-Mover in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt, die Käuferinteressen verlagerten sich spürbar ins Premium-Segment. Der Kia Carnival habe sich dabei zum Klassenprimus entwickelt, koste etwa $70.000 und halte rund 80 Prozent Marktanteil, während andere Marken nur kleine Stücke vom Kuchen bekämen.
Gleichwohl stehen Minivans und People-Mover zusammen lediglich für 1,2 Prozent der australischen Neuwagenverkäufe. In diesem Kontext dürfte Toyotas Rückzug die Marktstruktur kaum verändern; er unterstreicht vor allem, wie das Feld heute vom einen dominierenden Mainstream-Modell bis zu einer Handvoll luxuriöser Alternativen reicht.