22:09 22-12-2025

Alpine erweitert sein Elektro-Portfolio: A390, elektrischer A110 und mögliches Flaggschiff-Crossover

Alpine baut sein Elektro-Portfolio zügig aus und blickt schon über die nächsten Premieren hinaus. Auf den A390 als Sports Fastback und den kommenden elektrischen A110 könnte ein größeres Modell folgen – faktisch ein Flaggschiff-Crossover im D/E-Segment, über den britische Medien bereits als möglichen A590 spekulieren. Der Auftrag ist nüchtern: mehr Käufer erreichen und die Stückzahlen steigern, ohne die fahrerorientierte DNA zu verwässern.

Designchef Anthony Villain erklärte, das Programm brauche ein Angebot für die Segmente D und E, was naturgemäß als Modell oberhalb des A390 zu lesen ist. CEO Philippe Krief machte deutlich, dass die USA im Blick sind, auch wenn es keine festen Startpläne gibt. Er ließ durchblicken, dass der A110 allein Händler und Partner in Amerika wohl nicht vollständig zufriedenstellen würde; ein substantielleres Produkt würde helfen. Zugleich will Alpine den typischen Fehlgriff vermeiden, mit einem großen Auto aufzutreten, das dem Markencharakter zuwiderläuft. Die Botschaft zwischen den Zeilen: behutsam skalieren, sonst droht der Reiz des Emblems zu verblassen.

Bezeichnend: Alpine vermeidet es, den A390 als klassisches SUV zu bezeichnen, spricht lieber vom Sports Fastback und rückt die Emotion am Steuer in den Mittelpunkt. Bis zu 464 PS aus einem dreimotorigen Allrad-Layout sind angekündigt. Sollte diese Philosophie – größerer Körper, aber Sportwagen-Gefühl – auf ein künftiges Flaggschiff übergehen, könnte der Neuling schlüssig gegen BMW iX, Lotus Eletre und den Porsche Cayenne EV antreten. Auf dem Papier wirkt das wie der überzeugendste Weg zu wachsen, ohne die eigene Identität zu opfern.

Offen bleibt die Frage nach der Plattform. Der neue A110 nutzt die APP-Architektur, während der A390 auf einer modifizierten Renault AmpR Medium basiert, die in verwandten Modellen derzeit bei rund 4,6 Metern Gesamtlänge endet. Für ein echtes D/E-Segment-SUV – wo Wettbewerber Richtung fünf Meter gehen und teils sieben Sitze bieten – müsste Alpine das Werkzeug deutlich strecken oder eine andere Lösung finden. Diese technische Weichenstellung dürfte am Ende wichtiger sein als Emblem oder Karosserieform.