Noch im vergangenen Jahr zählte Mitsubishi Australia souverän zu den fünf beliebtesten Marken des Landes. Bis Ende September dieses Jahres jedoch ließ sich das Momentum von 2024 nicht halten: Die Verkäufe sanken um 16,4 Prozent auf 47.650 Fahrzeuge, wodurch die Marke auf Platz sechs zurückfiel.

Mitsubishi Australia musste in diesem Jahr drei seiner fünf Modelle – ASX, Eclipse Cross und Pajero Sport – zurückstellen, weil neue Sicherheitsvorschriften für alle Neuwagen ein autonomes Notbremssystem (AEB) verlangen. Diese Baureihen waren bei Käufern stark gefragt, doch die aktualisierten Standards machten eine weitere Produktion unmöglich.

Unterdessen weiten Wettbewerber ihre Angebote mit neuen Modellen aus, die aktuelle Sicherheits- und Umweltvorgaben erfüllen. So hat der chinesische Hersteller GWM bereits mehrere Neuzugänge präsentiert, darunter Elektroautos mit fortschrittlichen Technologien für autonomes Fahren. Chinesische Marken verfolgen Veränderungen im Kundengeschmack eng und passen ihre Produkte schnell an die Besonderheiten der lokalen Märkte an.

Mitsubishi dagegen ist aus dem Tritt geraten. Die einzige größere Ankündigung betrifft die Rückkehr eines ASX der neuen Generation – und selbst dieser Auftritt kam sechs Monate, nachdem die vorherige Version offiziell ausgelaufen war. In einem schnelllebigen Segment öffnet eine solche Lücke den Rivalen wertvolle Räume und lässt sie die Initiative übernehmen.

Das Unternehmen kennt die Tragweite der Lage und hat den Entwicklungsplan Momentum 2030 vorgelegt. Ziel ist es, verlorenes Terrain zurückzuholen und bis 2030 wieder zur Spitzengruppe des australischen Automarkts zu gehören. Vorgesehen sind eine weitreichende Auffrischung der Modellpalette, die Einführung moderner Technologien und eine stärkere Lokalisierung der Produktion. Am Ende wird entscheiden, wie schnell die Marke Kundenwünsche beantwortet und wie tiefgreifend die Neuerungen ausfallen – das setzt die richtigen Akzente, doch der Zeitpuffer ist klein.