Nach 45.000 Kilometern am Steuer eines Rivian R1T des Modelljahrs 2025 zieht ein Besitzer ein nüchternes Fazit. Der elektrische Pickup ist bei ihm täglich als Arbeitsgerät im Einsatz und spult routinemäßig 300 bis 500 Kilometer pro Tag ab – eine Belastungsprobe, die Stärken und Schwächen rasch sichtbar macht.

Vor der Modellüberarbeitung fuhr er einen frühen R1T; dieses Fahrzeug sammelte 13 Mängel. Die zweite Generation schlägt sich besser, ganz ohne Probleme ist sie jedoch nicht. Als erstes fiel das Reifendruck-Kontrollsystem negativ auf: Der Truck stand drei Wochen im Service, und dennoch tauchen sporadisch wieder Aussetzer auf. Der Besitzer führt das auf Funkstörungen durch die beiden hinteren Elektromotoren zurück – angesichts der Technik im Heck wirkt diese Erklärung nicht abwegig.

Frisch aus der Produktion brauchte der R1T zudem eine Achsvermessung. Danach gaben die Steckdosen in der Ladefläche den Geist auf, nachdem am Wochenende eine kleine Kühlbox eingesteckt blieb. Später tauschte der Service den vorderen Hilfsrahmen, weil der Pickup mit montiertem Zubehör – Dach, Träger und Abdeckung der Ladefläche – zu nah an seiner maximal zulässigen Masse unterwegs war. Das führt eindrücklich vor Augen, wie still und leise Zusatzteile die Zuladungsreserve auffressen.

Am kontroversesten ist für den Besitzer das Premium-Audiosystem: Der Bass hält sich spürbar zurück, der Gesamteindruck bleibt blass – wobei andere damit durchaus zufrieden sein könnten. Auf der Habenseite stehen Luftfederung und Langstreckenkomfort; beides gehört zu den klaren Qualitäten des R1T und lässt die Kilometer gelassen dahinrollen.

Ob er den R1T noch einmal kaufen würde? Er erklärt, die Antwort falle sowohl ja als auch nein aus. Der Truck gefällt ihm, er würde sich jedoch eher zum R1S oder zum kommenden R2 hingezogen fühlen. Gebrauchte R1T der ersten Generation empfiehlt er dagegen: Mit Preisen von unter 60.000 US-Dollar können sie ein kluger Kauf sein.