Der veredelte Ferrari Purosangue zeigt eindrücklich, wie ein Crossover, der dicht über dem Asphalt kauert, plötzlich mit Kompaktklasse-Feeling liebäugelt – selbst wenn er einen reinrassigen V12 trägt. Boden Autohaus verbaute Novitec-Tieferlegungsfedern und eine neue Abgasanlage; diese Kombination formte nicht nur die Haltung, sondern auch die Stimme des Wagens.

Auf Fotos wirkt der Purosangue fast wie ein Hyper-Hatch: die gekürzte Bodenfreiheit, kräftig betonte Radhäuser und die verschobene Perspektive lassen die Silhouette weniger traditionell Ferrari erscheinen. Für ungeübte Augen könnte er sogar als chinesischer Newcomer durchgehen – so stark verändert die Tieferlegung die vertrauten Linien.

Die Karosserie bleibt vollständig Serie: keine Carbon-Anbauteile, keine aggressive Aero – alles ab Werk. Den Auftritt prägen Anrky XR-205-Felgen, vorne 22 Zoll und hinten 23 Zoll, im Black-Titanium-Look. Exklusiv für Ferrari sind sie nicht, doch in dieser Konfiguration schärfen sie den Auftritt spürbar. Die tiefere Haltung allein bringt mehr Charakter als so manches Anbauteil.

Ferrari Purosangue von Novitec
novitecgroup.com

Unter der Haube arbeitet ein 6,5-Liter-V12 als Saugmotor, mit 715 PS und 716 Nm. Im Serienzustand sprintet der Purosangue in 3,3 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 350 km/h Spitze. Frühere Novitec-Aufbauten kamen auf 745 PS, daher wäre auch hier ein Leistungsplus keine Überraschung.

Ob es sich bei diesem Exemplar um einen Privatauftrag oder ein Marketingprojekt handelt, bleibt offen. Klar ist jedoch: In dieser Gestalt wirkt der Purosangue wie eine exotische Mischung aus Hypercar und City-Hatch – und zieht die Aufmerksamkeit souveräner auf sich als die meisten veredelten Crossover. Gerade diese Ambivalenz macht den Reiz aus.