Nach Jahren der Stagnation rüstet sich Chrysler für eine umfassende Produkterneuerung. Heute tragen die Marke im Wesentlichen der Pacifica und der Voyager, doch ab 2026 soll ein kompletter Neustart beginnen. CEO Christine Feuell erklärte, Chrysler werde nicht verkauft; zudem verdopple Stellantis seine Investitionen in die Marke. Mit anderen Worten: Chrysler bleibt im Rennen – und zwar mit spürbarem Rückhalt.

Der größte strategische Schwenk ist die Abkehr von einer rein elektrischen Zukunft. Die neuen STLA-Plattformen ermöglichen Verbrenner-, Hybrid- und reine Elektroantriebe. Diese Flexibilität wirkt in einem Markt, in dem die Nachfrage schnell kippt, wohltuend pragmatisch.

Zu den ersten Neuheiten zählen ein überarbeiteter Pacifica, zwei Crossover – darunter der C6X – sowie eine neue Limousine, die den Namen 300 wiederbeleben könnte. Zudem will Chrysler in das Segment der erschwinglichen Premiummodelle zurückkehren und damit an das frühere Selbstverständnis von Blue-Collar-Luxus anknüpfen – mit dem Ziel, auch Enthusiasten wieder mitzunehmen. Diese Ausrichtung passt zu den Wurzeln der Marke und könnte ihr Stimme und Profil zurückgeben.

Das eigentliche Ausrufezeichen setzt jedoch die Rückkehr der SRT-Familie: Chrysler bereitet neue Performance-Varianten vor, die auf die aufgeladenen Triebwerke der Hurricane-Baureihe und weiterhin auf bestehende V8 setzen. Feuell betonte, SRT sei ein starker Hebel, um ikonische Modellbezeichnungen zurückzubringen. Gelingt die Umsetzung, könnte dieses Emblem wieder Gewicht bekommen.

Eine wichtige Säule des Plans ist ein Modell unter 30.000 Dollar. Chrysler peilt einen Kompakten an, der bezahlbar bleibt und dennoch Emotionen weckt – ein Auto, auf dessen Emblem sich Käufer wieder gern etwas einbilden. In einem Marktsegment, das oft von Tabellenkalkulationen diktiert wird, könnte genau diese Portion Charakter der entscheidende Haken sein.