Eines der ehrgeizigsten Industrievorhaben der USA – die 2,4-Milliarden-Dollar-Batteriefabrik von Gotion High-Tech in Michigan – ist offiziell gestrichen. Die staatliche Wirtschaftsförderung in Michigan hat ihre finanzielle Unterstützung zurückgezogen und die Rückzahlung von 23 Millionen Dollar bereits gezahlter Subventionen verlangt.

Gotion, ein in China ansässiges Unternehmen, das zu den drei größten Batterieherstellern der Welt zählt, plante in den USA eine Produktion von Lithium-Eisenphosphat- (LFP) und Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien (NMC) und stellte 2.350 Arbeitsplätze sowie Schulungen für amerikanische Fachkräfte in Aussicht. Lokalpolitiker stellten sich jedoch quer und verwiesen auf angebliche Verbindungen zur chinesischen Regierung. Nach den Wahlen 2023 wurde der Gemeinderat der Green Charter Township ausgetauscht, und die neue Besetzung stimmte gegen das Werk.

Nach Darstellung der Gotion-Anwälte war die Kehrtwende Michigans von rassistischen und politisch motivierten Angriffen getrieben. Selbst ohne diesen Konflikt geriet das Projekt ins Straucheln: Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen kühlt ab, und die Steuervergünstigungen von 7.500 Dollar für E-Auto-Käufer wurden gestrichen. Das sendet ein Signal der Unsicherheit in einen Markt, der Stabilität braucht.

Trotzdem räumen Fachleute ein, dass die Abkehr von Projekten dieser Art die USA im globalen Batterierennen angreifbarer macht – zumal China bereits große Teile der Technologie und Fertigung dominiert. Das Ergebnis wirkt wie ein strategischer Rückzug just in dem Moment, in dem die Landkarte der Lieferketten neu gezeichnet wird und Tempo zählt.