Leapmotor gewinnt in Südeuropa rasant an Boden – besonders in Italien, wo der kompakte T03 dank lokaler Förderprogramme zum Bestseller geworden ist. Vor diesem Hintergrund denkt Stellantis über eine engere Zusammenarbeit mit der chinesischen Marke nach; laut italienischen Medien prüft der Konzern, den Fiat Brava als günstiges Elektroauto wiederzubeleben. Das Timing wirkt stimmig in einem Markt, der nach erschwinglichen Stromern sucht.

Als Basis dürfte der neue Leapmotor B05 dienen, ein 4,4 Meter langer Kompakter, der in China vor Kurzem zu einem auffallend aggressiven Preis präsentiert wurde. Das Modell gibt bis zu 605 Kilometer nach CLTC an, oder grob 520 Kilometer nach dem realistischeren WLTP-Standard, und positioniert sich damit – zumindest auf dem Papier – als echte Alternative zu Volkswagen ID.3, MG4 und anderen gängigen Elektro-Hatchbacks des C‑Segments.

Die Fertigung des möglichen elektrischen Brava könnte im Stellantis-Werk in Zaragoza stattfinden. Das würde helfen, EU-Vorgaben zum lokalen Anteil zu erfüllen und die Kosten zu drücken – und würde zugleich zu Fiats geplanter Sortimentserweiterung passen, zu der auch die künftigen Modelle Topolona und Grizzly für 2026 gehören.

Die Leapmotor-Plattform dürfte weitgehend unverändert übernommen werden, wobei Fiat sie voraussichtlich an die eigene Formensprache und Ausstattungsstandards anpasst – ein pragmatischer Weg, der unnötige Neuerfindungen vermeidet.

Vorerst bleibt das Projekt im Gesprächsstadium, doch die Mischung aus italienischem Stil, chinesischer Technik und europäischer Fertigung wirkt zunehmend plausibel. Sollte Stellantis grünes Licht geben, könnte der Name Brava zurückkehren – komplett neu gedacht für das elektrische Zeitalter.