Volkswagen beendet ID.3-Fertigung in Dresden und wandelt die Gläserne Manufaktur zum Innovationscampus
VW stoppt ID.3-Montage in der Gläsernen Manufaktur Dresden. Es entsteht mit der TU Dresden ein Innovationscampus; 30.000 € Umzugsprämie, Jobs bis 2030.
Volkswagen stellt zum Monatsende die Montage des Elektro-ID.3 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden ein – jener Fabrik mit Glasfassaden und Schauproduktion. Nach dem Herunterfahren der Linie steht der Standort erstmals seit seiner Eröffnung ohne Fahrzeugfertigung da. Dennoch sollen mehr Stellen erhalten bleiben als zunächst vorgesehen: 155 statt 135. Derzeit arbeiten dort rund 250 Menschen.
Um Mitarbeitende zum Wechsel ins Stammwerk nach Wolfsburg zu bewegen, etwa 300 Kilometer von Dresden entfernt, bietet VW eine einmalige Umzugsprämie von 30.000 Euro. Laut Berichten aus einer Belegschaftsversammlung stieß die Ankündigung auf Missfallen – mit Pfiffen und Zwischenrufen. Das unterstreicht, wie groß die Zurückhaltung gegenüber einem Umzug ist.
Die Zukunft der Manufaktur soll in der Forschung liegen. Das Werk wird zu einem Innovationscampus, den Volkswagen gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden aufbaut. Genannt werden Schwerpunkte wie KI, Mikroelektronik und Chipdesign, Materialwissenschaft, Robotik sowie Technologien der Kreislaufwirtschaft. Die Universität will demnach etwa die Hälfte der Flächen anmieten, Volkswagen unterstützt über Forschungsaufträge. Der Standort war stets eher Bühne als Großserienfabrik; die Ausrichtung hin zum Erprobungsfeld mit akademischen Partnern wirkt konsequent und passt zum Profil.
Für die Beschäftigten in Dresden gilt bis 2030 eine Beschäftigungssicherung. Ab Anfang 2026 soll das Personal zudem in das VW-Tarifsystem einbezogen werden, was üblicherweise mehr Geld und bessere Bedingungen bedeutet. Das dürfte den Übergang erleichtern, wenn die Produktion ausläuft – auch wenn solche Maßnahmen den Verlust eigener Fertigung nicht vollständig ersetzen.