Nissan und Mazda poolen mit BYD und Changan für Europas CO2-Ziele
Nissan und Mazda bilden CO2-Pools mit BYD und Changan, um in Europa Strafzahlungen zu vermeiden. Was das über den EV-Markt und die Machtverschiebung sagt.
Die großen japanischen Autobauer Nissan und Mazda haben mit chinesischen Unternehmen Vereinbarungen geschlossen, um ihren durchschnittlichen CO2-Ausstoß zu senken und Strafzahlungen in Europa zu vermeiden. Nach den Vorgaben der Europäischen Kommission dürfen Marken sogenannte Pools bilden – Verbünde, in denen die bessere Emissionsbilanz des einen die Überschüsse des anderen ausgleicht.
Nissan hat sich mit BYD zusammengeschlossen, dem weltweit führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen. Der Schritt hat einen einfachen Grund: Die Verkäufe von Micra und dem Elektro-Modell Leaf bringen derzeit noch nicht die nötigen CO2-Einsparungen. Mazda wiederum kooperiert mit dem chinesischen Konzern Changan, mit dem die Japaner die elektrischen Baureihen Mazda 6e und CX-6e entwickeln.
Zusammengenommen deuten diese Entscheidungen auf eine spürbare Verschiebung im globalen Markt hin. Einst gaben japanische Marken den Takt vor, heute müssen sie sich an eine Umgebung anpassen, in der chinesische Hersteller bei Elektroautos und Niedrigemissionstechnologien die Führungsrolle innehaben. Vor diesem Hintergrund wirkt Pooling wie ein nüchterner, pragmatischer Schritt – weniger Abkürzung als Brücke, bis die eigenen Strategien zur neuen Realität passen; ein sachlicher Weg, um Regeln einzuhalten, ohne wertvolle Zeit zu verlieren.