Volkswagen prüft Range-Extender-Strategie für den US-Markt
Volkswagen justiert seine USA-Strategie: E-Autos mit Range-Extender sollen Ladeängste mindern und Reichweite sichern. Timing und Wirtschaftlichkeit im Blick.
Volkswagen überdenkt seine Elektrifizierungsstrategie für die USA: Die E-Auto-Verkäufe bleiben hinter den Erwartungen zurück, und Bedenken rund um Ladezugang und Reichweite dämpfen die Kauflaune. Als Antwort darauf erwägt der Konzern Elektrofahrzeuge mit Range-Extender – ein Zwischenweg, der die Lücke zwischen reinen Batterieautos und klassischen Hybriden schließt.
Die Idee ist simpel: Das Auto fährt die meiste Zeit rein elektrisch, doch ein kleiner Benziner an Bord treibt die Räder nicht an. Er springt nur als Generator ein, wenn der Akkustand sinkt. Das verringert die Abhängigkeit von schnellen öffentlichen Ladern und nimmt langen Strecken einen Teil ihres Schreckens. So sinkt die Einstiegshürde, ohne den Kurs auf Elektrifizierung zu verlassen – pragmatisch und praxisnah.
Die Marktsignale sind für VW derzeit uneindeutig. In den USA gehören die Performance-Versionen Golf GTI und Golf R sowie die Elektro-Modelle ID.4 und ID. Buzz zu den zähesten im Abverkauf. Vor diesem Hintergrund prüft die Marke, ihren volumenstarken Crossovern und Limousinen in den westlichen Märkten, einschließlich der USA, einen Range-Extender an die Seite zu stellen. Wichtig dabei: Die nächste globale Plattform ist bereits für diesen Ansatz vorbereitet – damit rücken vor allem Timing und Wirtschaftlichkeit in den Fokus.
Parallel dazu verschiebt sich das Umfeld: Das Tempo der Elektrifizierung in Europa und den USA hat nachgelassen, und die Gesetzgeber sondieren flexiblere Wege. China soll bereits im kommenden Jahr Volkswagens erste Modelle mit Range-Extender bekommen – ein deutliches Zeichen, dass die Technik im Kern startklar ist. Für Käufer könnte das der praktische Beweis sein, dass der Ansatz alltagstauglich ist; für VW eine nüchterne Standortbestimmung, ob dieser Mittelweg die richtige Brücke baut.