GM-V8 im Fokus: dickere Ölviskosität für echte Haltbarkeit
Ausfälle durch zu dünnes Motoröl zwingen GM zum Umdenken: dickere Viskosität für V8 soll Schmierung sichern, Verschleiß senken und Haltbarkeit verbessern.
Die Geschichte der modernen GM-V8 ist an einem scheinbar simplen Stolperstein hängengeblieben: Motoröl. Vor dem Hintergrund von Ausfällen und Rückrufen, die Hunderttausende Fahrzeuge betreffen, wird als Hauptursache eine unzureichende Schmierung bestimmter Bauteile genannt. Wenn sehr dünnflüssige Öle unter hoher Temperatur und Last ihre Filmstabilität verlieren, reibt Metall auf Metall. Die Folgen sind absehbar: beschleunigter Verschleiß und im schlimmsten Fall schwere Motorschäden.
Aufschlussreich ist, dass die Lösung nicht revolutionär, sondern pragmatisch ist. In Service-Mitteilungen hat GM für einige problematische Motoren bereits zu Öl mit höherer Viskosität geraten – und die Zahl der wiederholten Beschwerden ist spürbar zurückgegangen. Nun könnten Ingenieure Branchenberichten zufolge bei der nächsten V8-Generation von vornherein dickeres Öl spezifizieren, statt nach Verkaufsstart die Konsequenzen zu reparieren. Es setzt sich Pragmatismus durch, nicht der große Wurf.
Die Debatte gewann an Schärfe, nachdem Umfragen zeigten, dass die meisten Besitzer bei neuen V8s höhere Viskosität bevorzugen und Haltbarkeit sowie Berechenbarkeit über mikroskopische Verbrauchsvorteile stellen. Im Kern ist das eine Reaktion auf die vergangenen Jahre, in denen ultradünne Öle gewählt wurden, um formale Effizienzpunkte herauszupressen und Vorgaben zu erfüllen—Kosten, die am Ende die Fahrer trugen. Im Alltag wirkt diese Abwägung seit jeher unausgewogen.
Eine weitere Triebkraft ist die mögliche Lockerung der Verbrauchsvorgaben. Wenn der Druck, jedem Zehntel hinterherzujagen, nachlässt, können Hersteller leichter ein Öl wählen, das den Motor tatsächlich schützt—statt eines, das vor allem in Prüfzyklus-Zahlen gut aussieht. Das wäre weniger ein Durchbruch als eine überfällige Balance.