Warum Toyota die Granvia in Australien einstellt: People-Mover-Markt schwenkt ins Premium-Segment
Toyota stellt die Granvia in Australien ein: geringe Nachfrage und Kosten für ADR 98/00. Der Markt schwenkt zu Luxus-Vans wie Lexus LM; Kia Carnival dominiert.
Toyota hat Anfang dieses Jahres den lokalen Verkauf der auf dem HiAce basierenden Granvia eingestellt. Der Hersteller sieht, dass sich diese Nische zunehmend in Richtung gehobener Luxusangebote bewegt – etwa zum Lexus LM, einem rund $200.000 teuren Modell, das im vergangenen Jahr in Australien eingeführt wurde.
Der Abschied hatte im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen lag die Nachfrage nach der bisherigen Granvia-Generation sehr niedrig, sodass ein Nachfolger wirtschaftlich nicht darstellbar war. Zum anderen hätten die Investitionen, um das Modell auf die neuen Sicherheitsvorgaben ADR 98/00 zu bringen, spürbar angezogen – ein Aufwand, den das Unternehmen als nicht rentabel einstufte. Vor diesem Hintergrund wirkt der Rückzug wie eine nüchterne Kosten-Nutzen-Abwägung.
Laut Toyota-Australia-Vizepräsident Sean Hanley hat sich der Markt für familienorientierte People-Mover in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt, die Käuferinteressen verlagerten sich spürbar ins Premium-Segment. Der Kia Carnival habe sich dabei zum Klassenprimus entwickelt, koste etwa $70.000 und halte rund 80 Prozent Marktanteil, während andere Marken nur kleine Stücke vom Kuchen bekämen.
Gleichwohl stehen Minivans und People-Mover zusammen lediglich für 1,2 Prozent der australischen Neuwagenverkäufe. In diesem Kontext dürfte Toyotas Rückzug die Marktstruktur kaum verändern; er unterstreicht vor allem, wie das Feld heute vom einen dominierenden Mainstream-Modell bis zu einer Handvoll luxuriöser Alternativen reicht.