Nach ANCAP-Debakel: Australien stoppt Verkauf des Suzuki Fronx wegen Sicherheitsmängeln
Der Suzuki Fronx erhält im ANCAP-Crashtest nur 1 von 5 Sternen. Australien stoppt den Verkauf wegen Defekten am hinteren Gurt und schwachem Kinderschutz.
Der Verkauf des kompakten Crossover Suzuki Fronx wurde in Australien nach einem äußerst enttäuschenden Crashtest offiziell gestoppt. Laut dem unabhängigen Australasian New Car Assessment Program (ANCAP) erhielt das Modell nur einen von fünf Sternen – ein Ergebnis, das erhebliche Defizite beim Insassenschutz im Kollisionsfall offenlegt. In einem Segment, in dem Sicherheitsbewertungen den Kauf häufig mitentscheiden, lässt sich so ein Urteil kaum ausblenden; die Signalwirkung ist entsprechend deutlich.
ANCAP führte das Resultat vor allem auf eine Fehlfunktion beim hinteren Sicherheitsgurt zurück. Im Test versagte eine Gurtschließe auf der Rückbank, wodurch der Dummy mit dem Kopf auf die Rückenlehne des Vordersitzes prallte. Das erhöhte das Risiko schwerer Verletzungen für Fondpassagiere deutlich. Vorkommnisse dieser Art unter kontrollierten Bedingungen überdecken schnell mögliche Stärken eines neuen Modells.
Auch der Schutz von Kindern fiel schwach aus. Die Bewertung ergab rund 40 Prozent der möglichen Punkte – sie galt als Suzukis schlechtestes Ergebnis seit mehreren Jahren. Selbst unter den strengen heutigen Protokollen liegt ein derart niedriger Wert weit unter dem, was Käufer inzwischen erwarten.
Fachleute rieten Besitzern bereits ausgelieferter Fronx-Exemplare nachdrücklich, vorerst keine Kinder oder erwachsenen Mitfahrer auf der Rückbank zu befördern, bis die Ursachen vollständig geklärt sind und Maßnahmen zur Verbesserung greifen. Das ist eine pragmatische Empfehlung: Vertrauen in den Fondschutz entsteht erst wieder durch nachprüfbare Ergebnisse, nicht durch Zusicherungen.
Die Unternehmensführung traf die Entscheidung zum Verkaufsstopp am 20. Dezember. Eine konsequente Entscheidung: Der Fronx bleibt vorerst vom Markt, bis Suzuki die Mängel behebt und das Fahrzeug an die von den Aufsichtsbehörden vorgegebenen Qualitäts- und Sicherheitsstandards anpasst. Die Pause lenkt den Blick nun auf die Abhilfe – und darauf, wie schnell der Hersteller ihre Wirksamkeit belegen kann.