Bosch und die Software-Sparte des Volkswagen-Konzerns, Cariad, treiben die gemeinsame Entwicklung autonomer Fahrsysteme voran, die Elemente kognitiven Schlussfolgerns einbeziehen. Ihre 2022 gegründete Partnerschaft unter dem Dach der Automated Driving Alliance konzentriert sich auf Technologien für Automatisierung auf Level 2 und Level 3.

Die entstehende KI-Plattform soll freihändiges Fahren im Stadtverkehr, auf Schnellstraßen und Autobahnen ermöglichen und auf Autobahnen vollständig automatisch steuern. Der Software-Stack läuft derzeit in Testflotten und soll bis Mitte 2026 serientauglich sein. Das Tempo wirkt ambitioniert, aber für einen Stack, der bereits in Flotten eingesetzt wird, liest es sich eher als kontrollierter Vorstoß denn als waghalsiger Moonshot.

Nach Angaben von Bosch übernimmt das System zentrale kognitive Aufgaben: Es nimmt die Verkehrssituation wahr, interpretiert Daten, trifft Entscheidungen und steuert das Fahrzeug. Mit der Zeit soll die Software komplexe Szenarien und latente Risiken so erfassen, dass es menschlicher Logik ähnelt. Gelingt das, dürfte die Übergabe zwischen Mensch und Maschine natürlicher und berechenbarer wirken.

Die Unternehmen betonen zudem, dass die Architektur des Systems mit Blick auf Sicherheit und Transparenz entworfen wird: Jede KI-Entscheidung muss erklärbar und nachvollziehbar sein. Erwartet wird, dass diese Technologien 2026 in neuen Fahrzeugen zum Einsatz kommen und den Umfang des automatisierten Fahrens erweitern. Der klare Fokus auf Erklärbarkeit kann die Validierung beschleunigen und beim Roll-out Vertrauen bei Fahrerinnen und Fahrern aufbauen.