In Deutschland könnte sich der Umgang mit Plug-in-Hybriden spürbar ändern. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) schlägt vor, Besitzer von PHEV zu regelmäßigen Ladevorgängen zu verpflichten. Bleibt das Kabel ungenutzt, soll das Fahrzeug die Motorleistung drosseln, bis ausreichend Energie im Akku ist, meldet das Automagazin 32CARS.RU.

Laut VDA-Präsidentin Hildegard Müller soll der Ansatz Plug-in-Hybride wirksamer machen und CO2-Emissionen senken. Studien deuten darauf hin, dass viele Fahrer ihre Autos wie normale Benziner nutzen, den Elektromodus links liegen lassen und damit die Umweltidee untergraben. Nüchtern betrachtet liegt das auf der Hand: Wird ein PHEV nie geladen, bleibt es im Kern nur ein schwererer Benziner.

Europäische Regulierer haben die Industrie bereits dafür kritisiert, dass manche Hybride im Alltag bis zu fünfmal höhere Emissionen aufweisen als offiziell ausgewiesen. Mit dem vorgeschlagenen Kurs könnten PHEV eine Perspektive bekommen, über 2035 hinaus im Markt zu bleiben – jenem Jahr, in dem die EU Verbrennungsmotoren verbannen will.

Der Vorschlag sorgt für Debatten. Skeptiker sehen darin einen Eingriff in Eigentümerrechte und einen Schritt hin zu umfassender Überwachung des Fahrverhaltens. Zugleich zeichnet sich eine Verschiebung ab: Europa will nicht nur sauberere Autos verkaufen, sondern auch deren bestimmungsgemäßen Einsatz sicherstellen – die Diskussion verlagert sich von Anreizen zu Verantwortung. In der Praxis wirkt der Ansatz plausibel; entscheidend dürfte sein, wie feinfühlig eine mögliche Leistungsbegrenzung umgesetzt wird – Zwang lädt selten zum Stecker ein, doch ohne Laden verliert das Konzept seinen Sinn.